Über den Mut, sich nicht zu verbiegen.
Alfred Adler, Begründer der Individualpsychologie, vor 100 Jahren, der große Psychologe, wusste es schon früh. Eine auf die soziale Gemeinschaft bezogene Arbeit macht hochsensible Personen glücklich. Er kann sich über internationale Anerkennung freuen. Adlers Lektüre ist ein Füllhorn an Lebenshilfe für eine souveräne Gestaltung des Alltags und damit eine gelingende Prophylaxe bei drohendem Burnout.
Lange nach seiner Zeit trifft der alte Adler mit dem hinreißenden Nachfolgewerk „Du musst nicht von allen gemocht werden“ auf eine junge Generation, die wie kaum eine andere zuvor auf Sinnsuche ist und „Gehalt“ neu definiert. Gehaltvoll sollen Arbeitsinhalt und Arbeitsplatz sein – und für Hochsensible gilt ganz besonders: Es soll eine auf die soziale Gemeinschaft bezogene Soziale Arbeit sein. Das, wo doch noch vor wenigen Jahren Begriffe wie Sozial und Arbeit belächelt wurden, und natürlich, gerne ausgegrenzt. Schnittig sollte es sein, effektiv und von hohen Tantiemen begleitet. Das Soziale blieb gerne auf der Strecke.
In ihrem bezaubernden Dialog haben die beiden Autoren Ichiro Kishimi und Fumitake Koga, nicht zufällig Japaner, es fertig gebracht Philosophie und Psychologie sinnstiftend zu vermitteln. Der Philsoph in „Du musst nicht von allen gemocht werden“:
„Die Psychologie Adlers ist eine Psychologie des Mutes. Die Schuld an ihrem Unglück kann nicht ihrer Vergangenheit oder ihrem Umfeld angelastet werden. Und es liegt auch nicht daran, dass ihnen die Fähigkeit fehlt. Sie haben einfach keinen Mut. Man könnte sagen, es fehlt ihnen am Mut, glücklich zu sein.“
Hochsensible Personen und Hochbegabte sind eine wertvolle Ressource für den Arbeitsmarkt und es ist gewiss kein Zufall, dass viele Firmen dies unter dem Hashtag Diversity publizieren und diesen Markt erschließen. Diversity and Inclusion SAP beschreibt sehr genau seine Vorstellungen von zukünftigen Mitarbeitern und seine Wege mit ihm in Kommunikation zu kommen. Zukünftige Unternehmen werden einen circulären Führungsstil praktizieren wollen. Dabei spielen Internationale Konzept wie Highly Sensitive Person, High Performer and Personen des Spektrums Asperger eine Rolle.
In der Lehre Adler geht es darum, andere nicht zu bewerten und zu beurteilen. Das Wort beurteilen entstammt einer vertikalen Beziehung. Wenn man eine horizontale Beziehung aufbaut, wird man direktere Worte der Dankbarkeit, des Respekts und der Freude wählen.