Bin ich hochsensibel?

Kristin Peschutter (2022/2024)


Um herauszufinden, ob Sie eine hochsensible Person sind, setzten Sie
sich am besten an einen bequemen Platz, schließen die Augen und
spüren in sich hinein. Vielleicht ist Ihnen eine Form der Meditation bereits
vertraut? Sicherlich haben Sie Ihr reiches Innenleben bereits
kennengelernt, nehmen Ihre Umgebung mit allen Sinnen ebenso wie Ihre
tiefen Gefühle intensiv und detailreich wahr.


Nach intensiven Begegnungen benötigen Sie ausreichend Zeit für den
eigenen Rückzug, um Ihre Kräfte wieder aufzutanken. Gerne leben Sie
Ihre Emotionalität kreativ aus und finden dabei in der Kunst und Musik wie
auch in der Natur oder in der Beschäftigung mit Tieren Ruhe und
Inspiration. Sie sind mit einem Spaziergang in der Natur ebenso wie mit
einem guten Buch zufrieden und spüren es körperlich, wenn Sie sich
wieder mehr Zeit für sich selbst nehmen dürfen. Schätzen Sie Ihr
Alleinsein als eine Zufriedenheit mit sich selbst. Verurteilen Sie sich dafür
nicht, sondern planen Sie sich bewusste Auszeiten der Regeneration und
des Genusses ein.


Sie lieben es, sich gründlich mit einer Sache zu beschäftigen und haben
dabei einen manchmal zu hohen Anspruch an sich selbst wie auch an Ihre
Mitmenschen. Nicht immer sind diese reichen emotionalen Auswirkungen
im Alltag oder in einer Partnerschaft wünschenswert. Kommunizieren Sie
diese einem unabhängigen vertrauensvollen Gesprächspartner oder
schreiben Sie diese auf. Dadurch lernen Sie Ihre eigenen Bedürfnisse
wahrzunehmen und anzuerkennen.


Ihr scharfer analytischer Verstand leitet Sie ebenso wie ihre starke
Intuition und Ihr Bauchgefühl, wodurch Sie entweder sehr schnelle
Entscheidungen herbeiführen können oder verhältnismäßig lange
brauchen, um sich festzulegen. Gleichzeitig analysieren Sie Ereignisse
und Menschen so tief, dass Sie ihnen damit sehr nahekommen.
Womöglich lösen Sie bei Ihren Mitmenschen durch Ihre Tiefgründigkeit
unbewusste Ängste aus, die zum Rückzug Ihres Gegenübers führen
können. Trotz ständiger Selbstreflexion nehmen Sie diesen persönlich
und beziehen ihn womöglich auf Ihre eigene Werthaftigkeit, wodurch Ihr
Selbstvertrauen erschüttert werden kann. Versuchen Sie, stärker bei sich
zu bleiben und sich abzugrenzen.


Da Sie Wettkampf und Konkurrenz meiden, praktizieren Sie am liebsten
eine Sportart wie Yoga allein oder in kleiner vertrauter Gruppe. Am
stärksten versuchen Sie, Ihren eigenen Ansprüchen gerecht zu werden,
welche oft unverhältnismäßig hoch sein können. Nicht selten neigen Sie
dann zu Selbstvorwürfen und lösen durch sorgenvolles Denken alte
Ängste aus oder versuchen sich durch Perfektion zu schützen. Erfahren
Sie eine Leichtigkeit, die sich durch ein „gut genug“ einzustellen vermag.
Ihre Gabe, gut zuzuhören und sich empathisch um andere zu kümmern,
führt Sie nicht selten in soziale oder kreative Berufe. Durch Ihr
Gerechtigkeitsempfinden und Ihr Streben nach Harmonie eignen Sie sich
zu einem idealen gewaltlosen Mediator und engagieren sich ehrenamtlich.
Gehen Sie hierbei sorgsam und ressourcenschonend mit Ihren Kräften
um. Erlauben Sie sich eine wertschätzende und vorbildhafte
Selbstfürsorge.


Mehr über die (hochsensible) Autorin und Yogatherapeutin unter:
kristinpeschutter.com